"So war es das erste Mal und so ist es bis heute geblieben!"
Zitat von Max Broghammer
Der Zunftmeister verliest den Ruf an die Hornung, bevor er mit einer Fackel das Höhenfeuer entzündet:
Ich rufe dich, langersehnter Hornung,
größter aller Monate!
Du unsere Hoffnung des ganzen Jahres!
Ich rufe dich im Namen aller Katzen:
Steige herauf aus der Unendlichkeit,
in die Gegenwart!
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Nun zünd ich an den Feuerbrand
Zu deinem Empfange
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Steig Flamme empor, brenne und lodere,
leuchte ins Land hinein und verkündige
die Ankunft des Hornung,
im Jahre des Heils 20??
Die Katzen halten sich zunächst versteckt, bis der folgende Ruf an sie ergeht und sie sich aus der Deckung hervorschleichen:
Was raunt und schleicht dort in der Nacht
auf Gassen und auf Straßen,
was drängt und regt sich dort mit Macht,
so heimlich sondermaßen;
ganz leise erst, fast kaum zu hören,
hebt an ein sonderbarer Chor;
die Rufe sich dann immer mehren,
miau, miau klingts an mein Ohr;
Ja angebrochen ist die Zeit,
die hohe Zeit der Katzen,
der Rolle um die Kätzin freit,
mit Beißen und mit Kratzen.
Nun kommt hervor, hervor ans Licht,
ihr Katzen zur lodernden Flamme,
kommt schnell herbei, säumt länger nicht,
zu feiern bei frohem Sange.
Das Fest beginnt, juchei juchei,
zünd alle Fackeln an
und jetzo dann die Losung sei
den Katzen freie Bahn.
Diese Sinnzeichen um den die Katzen tanzen, wurde aus der Mythologie alter germanischer Völker übernommen und bedeuten folgendes:
Erläuterung der Zeremonie:
Die Katzen müssen also aus der Nacht kommend, zuerst die mehr erdbezogenen, dunkleren Sinnzeichen, wie Erdgeist, Hexenbesen und Spinne passieren, ehe sie weiter im Hüpfschritt zum Glückszeichen Rad und dann zum Zeichen Herz und Sonne kommen, um anschließend am Licht des Höhenfeuers ihren eigentlichen Katzentanz auszuführen.
Im Anschluss an den Ablauf von Zeremonien und Handlungen führte ein Fackelumzug durch die Dorfmitte in den „Grünen Baum“, wo der erste und alljährlich wiederkehrende Katzenschlag vorgenommen wurde.
Mit einer brennenden Fackel vom Höhenfeuer wurde im Festsaal, zwei vor der Stirnwand aufgestellte Pylonen (Lichtsäulen), auf welchen oben eine mit Wachs gefüllte Schale war, angezündet. Zwischen den beiden Lichtsäulen war auf einem Podium ein Tisch mit konischen Vorder- und Seitenteilen aufgestellt, hinter dem der Zunftmeister, flankiert von den Katzenräten, die Katzenschlag-Zeremonie vornahm. Dabei ermahnte er die Katzen als zünftige, närrische, ehrliche und anständige Katzen durch die Fasnetszeit zu gehen.
Das Ganze spielte sich, umrahmt von Marschmusik der Hardter Blasmusik, im stark abgedunkelten Saal ab, so dass in der Hauptsache nur die beiden Lichtsäulen vor dem Tisch des Zunftmeisters ihr flackerndes Licht spendeten.
Die Fackeln und Wachsschalen mussten nach einigen Jahren weichen, da in der Hardter Festhalle kein offenes Licht mehr brennen durfte. Als Ersatz behalf man sich zuerst mit elektrischen Flackerbirnen, bevor kleinere Kerzenleuchter auf dem Podiumstisch an deren statt aufgestellt wurden. Lichtträger, Podium und Tisch wurden dann in schwarzer Farbe gestaltet und auf der Vorderfront des Tisches wurden in Silberton gehaltene Fruchtbarkeits-Sinnzeichen und Lebensbaum angebracht.