Unsere Veranstaltungen an der Fasnet
Abstauben
Wie in der alemannischen Fasnet üblich, beginnt man am Dreikönigstag mit dem Abstauben der Katzenkleidle. Im Gegensatz zu den meisten Zünften, die zum Abstauben der Kleidle von Haus zu Haus gehen, findet das Abstauben auf dem Hardt in einem Lokal statt.
Zu den Klängen des Katzenmarsches betritt der Katzenrat, begleitet vom Zunftballett den Saal und nimmt dann an einem auf einem Podium stehenden langen Tisch Platz. Der Zunftmeister begrüßt die Anwesenden und trinkt zusammen mit den Katzenräten einen Schluck Rotwein, der von zwei Ballettmädchen kredenzt wird auf das Wohl der anwesenden Hästräger und des Katzenrates. Alle mit besonderen Aufgaben betrauten Katzenräte tragen dann, ihren Aufgabenbereich betreffend, ein selbstgereimtes Gedicht vor.
Anschließend geht es an das Abstauben der Katzenkleidle. Aus der Zunfttruhe werden jeweils ein schwarzes und ein weißes Katzenkleid entnommen und vom Zeremonienmeister gründlich abgestaubt. Diese Kleidle werden dann von zwei Hästrägern angezogen.
Anschließend erhalten die neuen Katzen den Katzenschlag, der ursprünglich am Rolletag vorgenommen wurde. Zu den Klängen des Narrenmarsches und den Giezigrufen der Besucher springen die Katzen dann durch den Saal und werfen dabei die ersten Miesle aus.
Zwischenzeitlich hat die Hardter Fasnet schon eine gewisse Tradition und es gilt auch jedes Jahr verdiente und langjährige Mitglieder zu ehren. Diese Ehrungen werden ebenfalls im Rahmen der Abstaubzeremonie am Dreikönigtag vorgenommen.
Rolletag
Der Rolletag ist ein zur Tradition gewordener Brauchtum der Katzenzunft Hardt und ist zweifellos der Höhepunkt der Hardter Fasnet. Max Broghammer war es, der im wesentlichen die Ideen dazu beisteuerte. In seiner Zunftchronik erzählt er, wie er auf die Idee des Höhenfeuers und des Rolletages am 31. Januar, dem Vorabend des Katzenmonats Hornung, kam. In Schramberg wurden die Hardter am 1. Februar schon immer gehänselt und gefragt, ob sie auch wieder am Abend vor dem Beginn des Katzenmonats ihren großen Rolle herausgelassen hätten, um ihn dann mit einem Fackelzug durch das Dorf zu führen.
So wird seitdem auf dem Hardt jedes Jahr am 31. Januar als Höhepunkt der Fasnet der Rolletag gefeiert. Für die Zeremonien an diesem Feuer verfasste Max Broghammer als erstes den "Ruf an den Hornung" und den "Ruf an die Katzen", die er beide erstmals am 14.09.1958 im "Grünen Baum" vorlas, als Maskenschnitzer Tränkle die erste Kindermaske ablieferte.
Die Zeremonie am Höhenfeuer hat dann den folgenden Verlauf:
Die Katzen halten sich zunächst versteckt, bis der folgende Ruf an sie ergeht und sie sich aus der Deckung hervorschleichen:
Was raunt und schleicht dort in der Nacht
auf Gassen und auf Straßen,
was drängt und regt sich dort mit Macht,
so heimlich sondermaßen;ganz leise erst, fast kaum zu hören,
hebt an ein sonderbarer Chor;
die Rufe sich dann immer mehren,
miau, miau klingts an mein Ohr;Ja angebrochen ist die Zeit,
die hohe Zeit der Katzen,
der Rolle um die Kätzin freit,
mit Beißen und mit Kratzen.Nun kommt hervor, hervor ans Licht,
ihr Katzen zur lodernden Flamme,
kommt schnell herbei, säumt länger nicht,
zu feiern bei frohem Sange.Das Fest beginnt, juchei juchei,
zünd alle Fackeln an
und jetzo dann die Losung sei
den Katzen freie Bahn.
Dann versammeln sie sich am großen Feuer und führen hier den Katzentanz auf. Für den Tanz um das Feuer stellte Max Broghammer nach alten Volksmelodien eine dreiteilige Tanzmelodie zusammen. Die ersten beiden Teile im Dreivierteltakt. Rolle und Kätzin nähern und entfernen sich voneinander, ohne sich zu berühren. Dann fassen sie sich an der Hand und tanzen einen Reigen. Der dritte Teil ist ein Hopswalzer, bei dem die Paare in großen weiten Sprüngen, sich dabei umfassend, tanzen.
Im Anschluss daran zieht der Fackelumzug mit den Gastzünften durch das Dorf zur Hardter Festhalle. In der Festhalle und einigen anderen Hardter Lokalitäten herrscht dann närrisches Treiben bis zum frühen Morgen.
Am Schmotzigen
Seit 1959 bereits besuchten die Katzen immer am Fasnetsmontag die Schüler in ihren Klassenzimmern und später auch die Kinder im Kindergarten, um diese mit ihren Miesle zu beschenken. Nachdem die Fasnet im Laufe der Zeit einen immer größeren Stellenwert bekam und während der Fasnetszeit heutzutage schulfrei ist, wurde der Besuch von Schule und Kindergarten auf den Schmotzigen Dunnstig (Weiberfastnacht) verlegt.
Dieser Tag beginnt bereits am frühen Morgen mit dem Hissen der Katzenfahne vor dem Rathaus. Anschließend ziehen die Katzen und Katzenräte mit einer Abordnung des Musikvereins zunächst zum Kindergarten, dann in die Schule und zum Abschluss in das Rathaus. Überall wird die Katzenschar freudig erwartet. Die Kinder im Kindergarten so wie in der Schule haben mit viel Liebe jeweils ein kleines Programm vorbereitet, das von den Katzen anschließend mit einem Mieslesegen belohnt wird. Selbstverständlich zeigen auch Bürgermeister und Rathausbedienstete, dass sie echte Narren sind und überraschen jedes Jahr mit gelungenen närrischen Beiträgen.
Am Nachmittag besucht die Katzenschar dann noch die Fasnetsveranstaltung des frohen Alters. Die Freude ist auch hier jedes Mal groß, wenn die Katzen zum Katzenmarsch in den Saal springen. Auch die älteren Mitbürger haben jedes Jahr zur Unterhaltung einige kleine Programmpunkte vorbereitet und hier zeigt es sich, dass die Freude an der Fasnet keine Altersgrenzen kennt.
Zunftball
Am Fasnetssamstag steht der Zunftball der Katzenzunft auf dem Programm. Die Auftritte des Zunftballetts und der Guggenmusik Sälle 15 gehören zu den Höhepunkten dieses Abends.
Fasnetssonntag
Am Fasnetssonntag führt der eigene Fasnetsumzug durch die Staßen von Hardt. Im Anschluss ist närrisches Treiben und Kinderfasnet in der Festhalle.
Fasnetsdienstag
Am Fasnetsdienstag ist dann das Ende der närrischen Tage. Kurz vor Mitternacht setzt sich ein Trauerzug des Katzenrates und der Katzen, voraus der Trommler und zwei Räte mit Stangen und Laternen in Bewegung. Durch den abgedunkelten Saal und mit dumpfer Trommelbegleitung zieht die Trauerschar aufs Tanzparkett, wo der Zunftmeister das Ende der Fasnet verkündet und die Katzen zum letzten Tanz auffordert. Danach holen Trommler und vier Räte die auf der Bahre liegende Fasnetspuppe herein, alles mit dumpfer Trommelbegleitung. Nachdem alle Narren ihre Masken gelüftet haben, hält der Zunftmeister die Trauerrede. Daraufhin wird die Fasnetspuppe auf einem Platz neben der Wirtschaft getragen und dem Feuer übergeben. Zum Abschluss werden die Trauernden mit einem Heringessen auf die nächste Kampagne vertröstet.